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Interview mit Exmortem (24.02.2009)

Exmortem
Mit ihrem neuen Album haben EXMORTEM wirklich einen echten Schritt nach vorn getan. Den Fuß ein wenig vom Pedal und die Songs mit etwas mehr Atmosphäre gewürzt und fertig ist ein düsteres Album, das man so sicher nicht von der Band erwartet hätte. Gitarrist Martin Thim zeigt sich mit dem Verlauf sehr zufrieden und lässt uns am Hintergrundgeschehen teilhaben…

Das neue Album ist sehr gut geworden – Glückwunsch! Wie seid ihr selbst mit der Umsetzung zufrieden?

Es fühlt sich wirklich großartig an – wir sind sehr zufrieden mit dem Album und wir glauben ernsthaft, dass es unser bisher bestes ist. Wir haben hart dafür gearbeitet. Es ist natürlich jedes Mal unser Ziel, das beste Album zu machen, andernfalls würde es auch keinen Sinn machen, das fortzuführen.

Exmortem - Funeral PhantomsMeiner Ansicht nach zeigt „Funeral Phantoms“, dass EXMORTEM immens gewachsen sind – das Songwriting ist tiefgründiger, es gibt mehr langsame Parts, die neue Facetten der Musik eröffnen, welche EXMORTEM vorher noch nicht zelebriert hatten. Stimmst Du mir da zu?

Absolut. Wir haben diesmal einen anderen Weg ausgewählt und haben etwas Neues versucht. Ich denke, das Material ist stärker als je zuvor und um Weiten besser. Mit diesem neuen Stil haben wir eine originellere und persönlichere Richtung eingeschlagen, die ich selbst sehr mag. Es geht darum, gute Musik zu erschaffen mit dem richtigen Feeling und der Atmosphäre in den Songs. Es ist nicht mehr nur schnell oder technisch spielen - oder was wir auch immer in der Vergangenheit getan haben.

Was hat die Musik verändert?

Wir haben die Musik verändert, weil wie fühlten, dass wir etwas anderes machen mussten, um mit der Band den nächsten Schritt zu machen. Ich wollte die Sache etwas anders angehen als zuvor. Es ist diese dunkle Musik, die wir spielen möchten und wir haben herausgefunden, dass wir extremer und dunkler klingen können, indem wir Elemente wie langsamere oder doomigere  Passagen integrieren.
 
Diesmal habt ihr gute drei Jahre benötigt, um das Album zu veröffentlichen. Aus welchen Gründen?


Wir brauchten diesmal ein bisschen Zeit für uns selbst und es gab da ein paar persönliche Dinge, die zu regeln waren. Außerdem haben wir uns Zeit gelassen, unseren neuen Stil zu verfeinern. Wir haben fast ein halbes Jahr gebraucht, um das Album aufzunehmen – nein, wir waren keine sechs Monate im Studio oder so. Wir mussten ein paar die Locations verändern und so dauerte es etwas länger als erwartet.

Was beeinflusst die Musik, die ihr spielt?

 Alles mit dem richtigen Gefühl und Attitüde würde ich sagen. Nicht ausschließlich Metal, sondern auch elektronisches Zeug und viel Dark-Rock und solch obskurer Kram. Die Texte, die ich schreibe, sind auch von der Atmosphäre der Musik beeinflusst. Es muss alles Hand in Hand gehen – die Texte, die Musik, das Visuelle und so weiter – wir nehmen das wirklich ernst!

Was ist mit musikalischen Vorbildern? Gibt es Bands, die direkten Einfluss auf eure Musik hatten oder noch immer haben?

Ich musiziere jetzt seit 15 Jahren und da gab es so einige Bands, die mich inspiriert haben. Was Metal anbelangt sind das Bands wie CELTIC FROST, MORBID ANGEL, ENTOMBED, AUTOPSY, RIPPING COROSE, IMMOLATION, BLACK SABBATH, DEATH, OBITUARY, CADAVER usw... Was den neueren Metal/Rock-Stuff anbelangt, höre ich gern BISON BC, HIGH ON FIRE, MASTODON und GOJIRA.

ExmortemWas ist mit den Texten und wofür steht der Titel des Albums? Gibt es eine Art Konzept?

Die Inspiration für die Texte auf „Funeral Phantom“ kommen von einer Sendung über serbische Todesschwadronen, die ich gesehen habe. Aber es hätte überall sein können. Es ist nicht wirklich wichtig, dass das Serben gewesen sind – es könnten alle Menschen auf diesem Planeten gewesen sein – es geht mehr darum zu zeigen, dass wir Menschen alle diese dunkle Seite in uns haben, die wir bereit sind einzusetzen. Generell sind die Texte sehr negativ, aber ich sehe die Zukunft auch nicht besonders strahlend für uns Menschen, wenn wir so weiter machen wie jetzt. Ich schätze, dass ist der Grund für mich, solche Texte zu schreiben und ich denke, dass das am besten zur Musik passt.

Wie läuft die Zusammenarbeit mit Mighty Music? Besser als der letzte Deal?

Es ist cool. Sie machen einen guten Job und alles funktioniert prima – so ist das großartig. Ich weiß nicht wirklich, ob es besser oder schlechter ist als zuvor – wir verdienen kein Geld damit, aber es ist uns wichtig, dass alles so passiert, wie wir es uns vorstellen und das scheint bei Mighty der Fall zu sein.

Gibt es Tourpläne für 2009?

Wir haben jetzt gerade eine Dänemark-Tour gebucht, aber es gibt bisher noch nichts Konkretes für den Rest von Europa. Wir hoffen aber, dass da bald was bestätigt wird!

Gibt es etwas zu Zukunftsplänen zu sagen und was habt ihr noch für Ziele mit EXMORTEM?


Nun, wie ich bereits sagte, wir verdienen gar nichts mit der Band, aber wenn wir mal etwas mehr Geld bekämen, würden wir mehr an unserem visuellen Sachen arbeiten und vielleicht an einem Video. Ich hoffe, dass uns dies in der Zukunft möglich sein wird. Andere Ziele haben wir uns bisher nicht gesetzt.

Danke für ein starkes Album und dieses Interview! Irgendetwas, das Du noch loswerden magst? Prost!


Danke für das Interview und Deine Unterstützung! Selbst wenn wir nicht so viel live spielen, hoffe ich doch sehr, dass wir unsere Ärsche nach Deutschland und in andere europäische Länder kriegen, um ein paar Shows mit anderen großartigen Bands zu spielen. Haltet die Augen nach der nächsten Reihe von Phantomen offen und erzählt all euren Freuden, dass sie EXMORTEM hören sollen, anstatt des käsigen Zeugs, das sonst in ihren Anlagen läuft.
Oliver Schreyer (Info)
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